In Eastleigh in Nairobi kam ich zu einer Straßenkreuzung, in der Wasser aus kaputten Abwasserrohren stand. Ich beschloss, in die Situation „hineinzutreten“. Es geht mir darum, mich mit dem Ort zu konfrontieren, einzugreifen, einen Halt in der Hektik des täglichen Lebens zu schaffen und den Ort für einen Moment in einen kreativen Raum zu verwandeln. Dadurch wird eine Bresche zu einer anderen Dimension des Seins geschlagen. Für eine Weile sind die täglichen Geschichten, die Existenzkämpfe und die Sorgen der staunenden Zuschauer beiseite geräumt. Es eröffnet sich ein neuer Kontext, in dem jeder seine Umgebung, seine Bewegungen, sich selbst und andere um sich herum anders wahrnehmen kann. Diese „Technik“ funktioniert besonders gut in einem Umfeld wie diesem, in dem zeitgenössische Kunst bisher keine große Rolle gespielt hat. Die Kunst kann hier eine unerwartete und vielleicht sogar transformative Erfahrung für diejenigen schaffen, die Zeugen der Aktion sind. Ich nehme Impulse von den Menschen und aus der spezifischen Umgebung auf und lasse zu, dass diese durch meine Stimme und in meinen Bewegungen kommuniziert werden. (Künstler*innenstatement)