Als ich 2015 zum ersten Mal in Peking war, nahm ich ein Schild mit der Aufschrift „East Lake“ an einem gleichnamigen Busbahnhof mit und installierte es Tausende von Kilometern entfernt in meiner Heimatstadt Wuhan an einem anderen East Lake, einem der größten städtischen Seen in China. Für mich war der kleine und anonyme „Eastlake“ in Peking eine Metapher für die Veränderung der Natur durch die Verstädterung und das wollte ich durch meine paradoxe Performance des scheinbar bedeutungslosen Namensaustauschs unterstreichen. Zwei Jahre später stellte ich fest, dass mein verpflanztes Zeichen fehlte. Ich beschloss, auf den Grund des East Lake zu tauchen um es zu suchen – eine scheinbar unmögliche und zudem lächerliche Suche in schlammigen Gewässern. 2018 schließlich, nachdem ich professionellen Tauchunterricht genommen hatte, fand ich mein Schild auf dem Grund des Sees und holte so meinen East Lake aus dem (anderen) East Lake zurück. (Künstlerstatement)