Ich habe aufgehört, den Dingen, die ich nicht verstehe, auf den Grund zu gehen. Die Strukturen meiner Bilder gehen von einem flachen Hintergrund aus, auf dem blasse Gestalten als leblose Wesen dargestellt sind. Sie wirken auf mich wie Grabsteine. Shortcut zum Beispiel erinnert an einen verstorbenen Freund. Als ich einmal mit ihm auf einem Balkon stand, sagte er: „Wenn ich jetzt von dem Boden, auf dem wir stehen, springe, bis zu den Blumen unten, ist das die Strecke meines Lebens.“ Damals habe ich oft über den Vorgang des Fallens nachgedacht, und über die Spanne eines „kurzen“ Lebens. Manchmal kann ich nicht sagen, was beunruhigender ist: das Sterben der anderen oder die Tatsache, dass ich am Leben bin. Solche Gedanken sind oft nicht vollständig – sie verweilen wie Geister, kommen und gehen spurlos, und alles, was ich tun kann, ist, Fragmente von ihnen festzuhalten. In meiner künstlerischen Praxis ist dies die angemessenste Art, sich unlösbaren Fragen zu stellen. (Statement der Künstlerin)